Was ist eigentlich Hypnose?
Es gibt zahlreiche verschiedene Möglichkeiten Hypnose zu definieren. Ebenso zahlreich sind die unterschiedlichen Ansätze und Herangehensweisen innerhalb der Hypnosepraxis. Verfahren, die in einer Hypnoseshow angewendet werden bewirken eine andere Art von hypnotischer Trance (passiv/unterwerfend und im Fokus sehr eingeengt, mit geringer eigener Kreativität), als generative, schöpferische Trancezustände, wie wir sie in unseren Ansätzen benutzen.
Hypnose ist ein mehr oder weniger tief entspannter Zustand, in dem wir Zugang zu unserer tiefen inneren Weisheit und Kreativität bekommen. Körper und Geist sind einerseits entspannt und gelassen, andererseits sehr fokussiert. Man könnte das vergleichen mit der konzentrierten Spannung eines guten Bogenschützen, der, obwohl gespannt, gleichzeitig vollkommen ruhig und gelassen ist. Wäre er zu angespannt, würde er sein Ziel verfehlen; wäre er zu entspannt, ginge das auch nicht.
Im Wesentlichen geht es in der Hypnose zum Zwecke von Therapie und Coaching darum, aus dem üblichen Alltagsmodus umzuschalten in einen kreativ-schöpferischen Modus, der uns Zugänge zu inneren Ressourcen und Möglichkeiten erlaubt, die uns im Alltagsmodus nicht zur Verfügung stehen.
Bei einer Hypnose ist eine positive Wechselbeziehung, der Rapport, zwischen Therapeut und Klient äußerst wichtig.
Der Therapeut oder Coach der Ericksonschen Hypnotherapie und Hypnose führt das Unbewusste dahin, auf kreative Weise selbst nach Lösungen und Alternativen zu suchen. Diese befinden sich dann wirklich im Einklang mit den innersten Wünschen, Zielen und Fähigkeiten des Klienten.
Noch ein wichtiger Hinweis: Der Hypnotherapeut kann nichts tun, den Klienten zu nichts bewegen, was gegen dessen Ethik verstößt oder was im Zusammenhang mit dem gegebenen Kontext unangemessen wäre. Was das anbelangt, bekommt der Klient alles mit, selbst in tiefster Trance, genauso, wie er augenblicklich wieder voll in die Gegenwart käme, sobald irgendeine Gefahr drohen würde.
Weitere Informationen finden Sie in unseren Informationsblättern "Informationen zur Hypnose und Hypnotherapie" und "Missverständnisse und Vorurteile über Hypnose".
Autoritär-direktiv versus indirekt-permissiv
Was sind denn eigentlich direkte, autoritäre, indirekte und permissive Verfahren und Suggestionen?
Direkte autoritäre Suggestionen sind zum Beispiel solche: „Schließen Sie Ihre Augen, setzten Sie Ihre Füße parallel auf den Boden und entspannen Sie sich! Beobachten Sie nun Ihren Atem, und mit jedem Atemzug werden Ihre Augen schwerer und schwerer. Lassen Sie es geschehen und gehen Sie in eine tiefe Trance!“ Sie kriegen genau und ohne Umschweife gesagt, was Sie tun und erleben sollen.
Daneben gibt es verschiedene Arten von indirekten oder permissiven Suggestionen, zum Beispiel indem Ich Sie frage: „Können Sie Ihre Augen schließen?“ Oder: „Kennen Sie das, wie schwer Augen manchmal werden können? Wenn man müde ist, fällt es einem oft sehr schwer sie offen zu halten, nicht wahr?, und ich frage mich, ob Sie sich an ein solches Erlebnis erinnern können, mit solchen Augen, mit solcher Schwere. Und vielleicht spüren Sie bereits, wie angenehm schwer und müde Ihre Augen auch jetzt wieder werden können, sodass Sie sie lieber schließen möchten, weil Sie wissen, wie angenehm das ist, nicht wahr?“ Diese Reihe von Suggestionen ist nicht nur indirekt – ich habe Ihnen nie direkt gesagt, dass Sie dies oder jenes tun sollen, oder? – sie sind auch permissiv, das heißt erlaubend. Sie besitzen Ihre eigene Freiheit und können dem Prozess so folgen, wie es für Sie am besten ist.
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Was ist der Unterschied zwischen Hypnose und Hypnotherapie?
Zunächst einmal gar keiner. Die beiden Ausdrücke, Hypnose und Hypnotherapie oder auch Hypnosetherapie werden synonym gebraucht. Andererseits ist nicht jede Hypnose eine Hypnotherapie; es könnte sich ja zum Beispiel auch um eine Bühnenshow handeln. Hypnotherapie ist also die therapeutische Anwendung der Hypnose (auch Heilhypnose oder kreative Heilhypnose genannt).
Die Unterscheidung von Hypnose und Hypnotherapie hat nichts damit zu tun, mit welchem Verfahren der jeweilige Therapeut arbeitet, ob er direktiver arbeitet, oder eher indirekt/permissiv, ob er vorwiegend mit tiefen Trancezuständen arbeitet oder mit leichteren, oder aufdeckend ursächlich oder ganz anders.
Wofür kann Hypnotherapie eingesetzt werden?
Typische Anwendungsgebiete der Hypnotherapie sind
• Entspannung
• Wellness, Wohlbefinden und Erholung
• Potenziale und innere Kraftquellen erkennen und erwecken
• Steigerung von Motivation und Selbstvertrauen
• Veränderung physiologischer Prozesse (Entspannung, Kreislauf etc.)
• Psychisch/seelische Unterstützung bei körperlichen Krankheiten
• Aktivierung und Nutzung von unbewussten hilfreichen Erfahrungen
• Aus alten Erfahrungen Neues lernen
• Rückführungen (Zurückverfolgen von belastenden Schlüsselszenen im Leben) sowie Past Life-Arbeit (Rückführung in vergangene Leben)
• Symptomtransformation und Reframing (Umwandlung und Neubewertung von Symptomen und Erfahrungen)
• Untersuchung und Veränderung von gewohnten Schemata (Denken, Wahrnehmung, Motorik)
• Angstbewältigung
• Behebung von Aufschieberitis, Prüfungsangst etc.
• Stress Management/Burnout
• Änderung unerwünschter Angewohnheiten (Nägelkauen, Rauchen etc.)
• Behandlung von Schmerzzuständen, Schlafstörungen und psychosomatischen Beschwerden (Kopfschmerzen, Asthma,
Bluthochdruck etc.)
• Verbesserung des Immunsytems
• Unterstützung bei der Heilung körperlicher Beschwerden
• Unterstützung von Gewichtsabnahme und Essstörungen
• Vorbereitung und Begleitung von Schangerschaft und Geburt
• Unterstützung bei Wunsch nach Schwangerschaft
• Begleitung und Erleichterung von Schwangerschaft und Geburt (Hypnobirthing und andere Ansätze)
• Hautprobleme
• Allergien
• Reizdarm
Was sind Trance-Phänomene?
Als hypnotische- oder Trancephänomene bezeichnet man eine Reihe von Erscheinungen, die häufig im Zustand der Hypnose auftreten, wie zum Beispiel das Vergessen von erlebten Inhalten, ebenso wie ein gesteigertes Erinnerungsvermögen, das Erleben von Illusionen und Halluzinationen oder Anästhesie und Analgesie (Empfindungs- und Schmerzlosigkeit). Diese Phänomene sind etwas ganz Natürliches; wir kennen sie aus dem Alltag. Viele lassen sich hilfreich für eine Therapie nutzen.
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