Was ist eine Zeitlinie (Timeline) im Sinne einer Timeline Therapie?
Wenn wir die Art und Weise genauer untersuchen, in der wir unsere Erinnerungen speichern, machen die meisten Menschen die Erfahrung, dass sie das chronologisch tun, als wären alle Ereignisse ihres Lebens wie auf einer Linie aneinander gereiht. Oft wird das wie eine lange Schnur, eine Kette oder eben wie eine Linie erlebt. Für manche Menschen ist diese Art der Organisation ihrer Zeit etwas durchaus Bewusstes, für andere geschieht es ganz unbewusst.
Nach Meinung der Begründer der Time Line Therapie erlaubt uns diese Art der Organisation zu unterscheiden, ob ein bestimmtes Ereignis vor oder nach einem anderen gelegen hat oder auch, ob wir bestimmte Dinge bereits erledigt haben oder ob es sich um eine "Erinnerung" aus der Zukunft handelt (von etwas, das wir zu tun beabsichtigten).
Die Timeline oder Zeitlinie ist für die meisten Menschen eine sehr natürliche Metapher, eine bildliche Vorstellung vom Verlauf der Zeit. Oft reden wir ja auch vom Strom der Zeit, was wiederum ein Bild von Zeit als ähnlich dem Verlauf eines Flusses ist, der irgendwo in der Ferne aus der Vergangenheit kommt und über die Gegenwart in eine vage Zukunft fließt. Oder wir reden von unserem Lebensweg, als wäre unser Leben eine Art Straße oder eben Weg, den wir Tag für Tag gehen, ein Weg ebenfalls aus der Vergangenheit in die Zukunft. Seit einigen Jahren kann man in (besonders kulturhistorischen und verwandten) Museen in den Geschäften dort einen Zollstock finden, der die Geschichte der letzten 2000 Jahre der Menschheit darstellt - jeder Milimeter ein Jahr unserer Zeitrechnung. Welch ein schönes Beispiel von Zeitempfinden als einer Linie!
Was ist Timeline-Therapie?
Die so genannte Time Line Therapie wurde im Laufe der 80er Jahre von dem amerikanischen NLP- und Hypnose-Spezialisten Tad James und dem NLP Trainer Wyatt Woodsmall entwickelt, nachdem die beiden Begründer des NLP (Neuro-Linguistisches-Programmieren), John Grinder und Richard Bandler bereits in den 70er Jahren eine ähnliche Technik verwendeten, bei der man über eine imaginierte Zeitlinie auf dem Boden geht (Walking the Time Line - Gehen auf der Zeitlinie). Wie wir weiter unten noch sehen werden, benutzen James und Woodsmall eine Methode, bei der man in der Vorstellung hoch über der Zeitlinie schwebt.
Welche Bedeutung aber hat das im Rahmen eines therapeutischen Kontextes? Unser Erleben wird nicht unwesentlich von unseren Erinnerungen geprägt. Es mögen bewusste Erinnerungen sein, oder auch unbewusste. Manche Fachleute sind sogar der Überzeugung, wir seien eigentlich nichts anderes als die Summe unserer Erinnerungen. Meiner Meinung nach trifft das aber nur für unsere Persönlichkeit zu, für den Teil von uns, mit dem wir uns im Laufe unseres Lebens zu identifizieren gelernt haben. Unser wahres Wesen ist aber viel mehr...
Tad James stellt in diesem Zusammenhang gern die Frage: "Woher weißt du, wenn du morgens aufwachst, dass du Du bist?"
Auch wenn meiner Meinung nach jeder von uns etwas ganz Eigenes besitzt, das er mit auf die Welt gebracht hat, werden wir alle durch unsere Umgebung und unsere Erfahrungen geprägt. Ein typischer Mitteleuropäer hat andere Wertvorstellungen als ein durchschnittlicher Araber; ein Mensch, der unter ärmlichsten Verhältnissen aufgewachsen ist, hat andere Erinnerungen gespeichert die sein Leben und Fühlen beeinflussen als ein Mensch, der in Reichtum, frei von materiellen Entbehrungen, aufwuchs. Und all die individuellen Erlebnisse und Erfahrungen, alle positiven und negativen Emotionen sind in unserer "Zeitlinie" gespeichert. Das ist natürlich nur ein Bild, eine Metapher, aber eine mit der sich hervorragend und mit großem Erfolg therapeutisch arbeiten lässt!
Bei der ursprünglichen Methode des "Walking the Time Line" geht der Klient über eine gedachte Zeitlinie auf dem Boden. Es ist, als würde er damit ein energetisches Feld betreten, das ihn mit der Zeit und den jeweiligen Ereignissen jener Zeit verbindet und in Kontakt bringt. Dies erleichtert das Wiedererleben sowohl von belastenden als auch ressourcenreichen Situationen und Zeiten im Leben. Es ist immer wieder verblüffend, wie stark das Betreten der Zeitlinie und des damit verbundenen energetischen Feldes wirken kann! Dadurch können wir alte Verletzungen verstehen lernen und heilen, wir können Ressourcen (das was wir brauchen, was uns unterstützt und fördert) erforschen und wiedererleben, ja sogar aus der erfolgreichen Zukunft nutzen und in die Gegenwart oder Vergangenheit bringen.
In der modernen Hypnotherapie (der therapeutischen Hypnose) sind uns solche Methoden und Metaphern sehr geläufig und wir wissen ihre große Effektivität zu schätzen.
Bei der Time Line Therapie nach James und Woodsmall schwebt man im Gegensatz zum traditionellen "Gehen auf der Zeitlinie" in der Vorstellung hoch über der Zeit. Man schwebt zurück zur Grundursache eines Problems, zu dem allerersten Mal, an dem dieses Problem auftauchte und gegebenenfalls zu späteren Situationen, die für dieses Thema emotional besonders bedeutsam waren. Die Time Line Therapie nach James und Woodsmall unterstellt dabei also eine Grundursache in der Vergangenheit, die es zu behandeln gibt.
Gelingt es uns, dieses erste Ereignis aufzulösen (und das ist gerade mit dieser Arbeit oft erstaunlich einfach und schonend möglich!), so bringen wir damit nach der Theorie und den Erfahrungen der Time Line Therapie auch alle folgenden, damit verbundenen Erfahrungen dazu, sich positiv zu verändern und aufzulösen. Das Schweben hoch über der Zeit bewirkt eine angenehme Dissoziation von unangenehmen schmerzhaften Erlebnissen, weil diese tief unter einem liegen und wir all den Abstand nehmen können, den wir gerade brauchen und wollen. Das macht diese Methode besonders gut geeignet für traumatische Belastungen. Gleichzeitig ist es jeder Zeit möglich, ganz und gar in das jeweilige Ereignis einzutauchen und was auch immer wichtig sein sollte noch einmal zu durchleben.
Nach dem Time Line Modell hängen alle Erinnerungen zu einem bestimmten Thema in Form einer "Gestalt" aneinander. (Dies hat nichts mit dem Begriff "Gestalt" in der Gestalttherapie (Fritz Perls) zu tun!). Man kann sich das am Besten wie Perlen vorstellen, die an einer Kette hängen. Jede Perle ist ein neues Erlebnis in Zusammenhang mit dem ursprünglichen Thema (zum Beispiel Angst). Mit der Zeit wird diese Kette immer schwerer und bedrückender. Wenn es uns nun gelingt zurückzugehen zur allerersten Perle und den Knoten zu lösen, der sie festhält, purzeln auch alle anderen folgenden Perlen von der Schnur. Zu jedem unserer Lebensthemen, zu jedem belastenden Gefühl und Konflikt, gibt es nach dem Ansatz der Time Line Therapie eine solche Kette (Gestalt).
Für wen ist Timeline-Therapie geeignet?
Belastende Emotionen lassen sich mit der Zeitlinienarbeit ebenso erfolgreich bearbeiten, wie Konflikte, Phobien und negative einschränkende Entscheidungen und Glaubenssätze. Nach den derzeitigen Erfahrungen gibt es kaum ein schonenderes Verfahren zur Bewältigung von traumatischen Erfahrungen. Allerdings muss man auch hier einschränkend (wie bei jedem Verfahren) sagen: es ist kein Allheilmittel, und so groß die Erfolge damit sein können, so gibt es auch Themen, die anderer oder weiterer Methoden bedürfen.
Ähnlich wie in der Hypnose gehören keine besonderen Fähigkeiten dazu, sich von einem erfahrenen Therapeuten oder Coach durch einen Timeline Prozess führen zu lassen. Man sollte sich nur grundsätzlich darauf einlassen können. Ein normales Imaginationsvermögen reicht aus, wenn man sogar über eine gute bis hervorragende Fantasie und Vorstellungsfähigkeiten verfügt, umso besser. Für die Arbeit schwebend über der Zeitlinie ist es wichtig, sich vorstellen zu können, dass man hoch über der Zeit schwebt, tief unter sich seine Zeitlinie, die sich von der Vergangenheit kommend über die Gegenwart in die Zukunft erstreckt und sich darauf vor und zurück zu bewegen. Dies kann je nach Veranlagung des betroffenen Menschen eher in Bildern geschehen, in Gefühlen oder auch eher auditiv in Gedanken, Worten oder ganz anders.
Wie geschildert, bleibt man beim "Gehen der Zeitlinie" sogar auf dem Boden und geht auf der gedachten Zeitlinie.
Weitere Möglichkeiten mit der Zeitlinie
Die Zeitlinienarbeit lässt sich darüber hinaus auch dazu nutzen, wichtige positive Ereignisse und Erfahrungen aus der Vergangenheit wieder zu erleben und dann in die Gegenwart und Zukunft zu bringen. Damit stehen uns dann vergessene Fähigkeiten und Erfahrungen aus der Vergangenheit wieder zur Verfügung - ein typisches Vorgehen aus der Hypnotherapie, hier angewendet auf die Time Line Arbeit.
Und für die, die Verlangen haben etwas in ihre Zukunft zu investieren, lassen sich nach einer Methode von Tad sogar gewünschte Ereignisse in der Zukunftslinie "ablegen", die dann (wenn alle anderen Voraussetzungen stimmen!) Wirklichkeit werden. –
"The secret of creating your future!", zu Deutsch: "Das Geheimnis deine Zukunft zu gestalten", nennt Tad James sein dazu entwickeltes Programm. Allerdings legt er hier (wie in seiner gesamten Lehre der Time Line Therapie) eine für meinen Geschmack typisch amerikanische Euphorie und "Quick-Fix-Haltung" an den Tag, die ich so nicht teile. Ich halte nichts davon, Wunder zu verkaufen, die sich dann oft als Seifenblasen entpuppen.
Trotz dieser kritischen Anmerkung bleibt die Arbeit mit der Metapher der Zeitline eine überaus interessante Sache, die sich auf vielfältige Weise anwenden und für individuelle Bedürfnisse modifizieren lässt.
Die Arbeit mit der Zeitlinie
– Eine Anleitung zur Selbsthilfe –
In der folgenden Anleitung wird die Arbeit mit einem als belastend empfundenen Gefühl beschrieben. Es ist eine Anleitung, wie Sie die Ansätze der Time Line Therapie zur Selbsthilfe anwenden können. Diese Selbsthilfeanleitung ist nicht als Ersatz für eine Psychotherapie oder gar psychiatrische Behandlung geeignet. Wenn Sie schwerwiegende psychische Probleme haben, sollten Sie die beschriebenen Ansätze nur unter Anleitung eines Arztes oder Psychotheraeuten anwenden.
Wie steige ich ein?
Vielleicht haben Sie ein belastendes Gefühl, das Sie immer wieder heimsucht – Wut, Angst, Eifersucht, Scham oder etwas Anderes. Ein Gefühl, von dem Sie sich nicht mehr so dominieren lassen wollen. Dann wählen Sie für den folgen- den Prozess dieses Gefühl aus. Kommen Sie mit diesem Ge- fühl in Kontakt! Wann tritt es üblicher Weise besonders auf? Wann ist es schlimmer, wann weniger schlimm? Erlauben Sie sich, ein Ereignis ins Gedächtnis zu rufen, bei dem das Gefühl besonders belastend erfahren wurde.
Oder Sie haben ein Verhalten, dass Sie als wenig hilfreich empfinden, oder irgendwelche körperlichen Beschwerden, die Sie sich nicht erklären können (etwas „Psychosomatisches“)? Dann kommen Sie mit dem dominierenden Gefühl in Kontakt, das mit diesem Thema verbunden ist.
Wann erfahren Sie dieses Problem am meisten? Wann haben Sie es zuletzt erlebt? Erinnern Sie sich in allen Einzelheiten daran, wie das dann für Sie ist. Was fühlen Sie dann emotional?
Nehmen Sie für den folgenden Prozess das Gefühl, das bei diesem Problem am deutlichsten erfahren wird.
1. Schritt: Klärung der Zeitlinie
In welche Richtung würden Sie zeigen, wenn ich Sie fragen würde, wo Ihre Vergangenheit ist? Und in welche Richtung würden Sie zeigen, wenn ich Sie fragen würde, wo Ihre Zukunft ist?
Die Verbindung dieser beiden Richtungen bildet eine Linie, Ihre Zeitlinie. Unbewusst organisiert jeder Mensch seine Zeit räumlich im Verhältnis zu sich. Selbst wenn Sie noch nicht sicher sind, wo sich für Sie die Vergangenheit und wo die Zukunft befindet, stellen Sie sich einfach vor, die Zeit wäre eine Linie, vielleicht ein Fluss (der Fluss des Lebens) oder eine Straße oder ein Weg (Lebensweg). In welcher Richtung befände sich dann die Vergangenheit und in welcher die Zukunft?
Wie die Zeitlinie verläuft, ist für jeden Menschen anders. für manche Menschen liegt sie irgendwo vor ihnen und geht von links nach rechts oder auch von rechts nach links. Für andere Menschen kommt sie von hinten (mit der Vergangenheit hinter ihnen) und läuft durch den Körper/Kopf nach vorne in die Zukunft. Sie kann von schräg unten nach schräg oben verlaufen oder auch Kurven beschreiben. Wie auch immer die Zeitlinie in der Vorstellung verläuft, ist es vollkommen in Ordnung.
Und wenn ich Linie sage, dann muss das nicht unbedingt eine bildliche Vorstellung sein. Es kann auch ein Gefühl sein oder irgendetwas Auditives, also etwas, das Sie hören oder sich sagen. Wie auch immer Sie es sich vorstellen, ist das vollkommen in Ordnung, ist das perfekt.
Ein erstes Experiment
Warum machen Sie nicht gleich einmal ein Experiment und stellen sich vor, Sie würden hoch hinauf schweben, höher und höher, und tief unter Ihnen liegt die Zeit, Ihre ganz individuelle Linie, die aus der Vergangenheit kommt und über die Gegenwart in die Zukunft führt. Und wie angenehm
es ist, all das unter sich zurückzulassen - alles, was Sie im Alltag belastet und beschäftigt hat. Ganz einfach sicher, geschützt und angenehm höher und höher zu schweben... So hoch sogar, dass die Zeitlinie nur noch wenige Zentimeter lang ist, so wie auch eine Straße kürzer und kürzer erscheint, wenn man sie von hoch oben aus betrachtet, wie auch Menschen, Häuser und Landschaften mit der Entfernung kleiner und kleiner werden ... angenehm ... sicher ... leicht ...
Ja, und dann zurück in die Vergangenheit zu schweben, in einem angenehmen Abstand, vielleicht bis zu irgendeinem angenehmen und erfreulichen Ereignis Ihres Lebens ... tief unter Ihnen ... Und Sie brauchen nicht einmal zu erkennen, was genau sich dort unten befindet, aber vielleicht wissen sie bereits, dass Sie in beliebig viele angenehme, erfolgreiche und freudige Ereignisse dort unten eintauchen könnten, um sie für Ihre Unterstützung noch einmal zu erleben ...
Und dann einmal umzuwenden in Richtung der Zukunft und in diese Richtung zu schweben, über die Gegenwart hinaus in die Zukunft, zu einem angenehmen und erfreulichen Ereignis Ihrer Zukunft … tief unter Ihnen... und Sie wissen vielleicht auch hier bereits, dass Sie in beliebig viele an- genehme, erfolgreiche und freudige Ereignisse dort unten eintauchen können, um sie für Ihre Unterstützung bereits in der Gegenwart zu erleben... Auf der Ebene des Unbewussten und während einer Trance herrscht das Prinzip
der Zeitlosigkeit ... Alles ist jetzt ... Selbst kürzeste positive Erfahrungen sind dort genauso wertvoll wie langandauernde ... wir können sie wunderbar nutzen!
Und dann zunächst einmal wieder zurück zur Gegenwart und hinunter, zurück ins Hier und Jetzt dieser aktuellen Zeit zu schweben. Jetzt ...
Entdecken der Grundursache
Bei der klassischen Timeline Therapie ist nicht nötig, den genauen Inhalt des jeweiligen Ereignisses zu kennen, ja nicht einmal hilfreich! Also lassen Sie es einfach los. Sie haben
in dem Prozess all den Abstand und die Sicherheit, die Sie wollen und die nötig sind. Es ist nicht nötig, viel zu wissen, nehmen Sie einfach das Erste als Antwort, das in den Gedanken auftaucht. Die innere Weisheit Ihres Unbewussten weiß, was Ihrem Bewusstsein verborgen bleibt.
Was genau ist Ihr Problem? Worum geht es Ihnen in diesem Prozess? Um welches belastende oder hinderliche Gefühl geht es dabei? Wenn es mehrere sind, wählen Sie das aus, was Ihnen im Augenblick das Wichtigste zu sein scheint. Benennen Sie innerlich das Gefühl, um das es geht.
Und nun antworten Sie ganz spontan auf die folgenden Fragen. Überlassen Sie es der Weisheit Ihres Unbewussten. Ich weiß, dass Ihr Verstand diese Fragen nicht beantworten kann, aber Ihr Unbewusstes weiß! Und wenn Sie es wüssten ... nehmen Sie, was immer hochkommt... vertrauen Sie Ihrem Unterbewusstsein!
Es kann sein, dass es Ihnen vorkommt, als würden Sie es erfinden. – Prima!
Die Fragen
Was ist die Grundursache für das Problem mit diesem Gefühl (benennen Sie das Gefühl), das erste Ereignis, das, wenn es aufgelöst ist bewirkt, dass dieses Thema und dieses Gefühl kein Problem mehr für Sie ist?“
Wenn Sie es wüssten: „War es vor, während oder nach Ihrer Geburt?“
Wenn vor Ihrer Geburt: „Im Mutterleib oder davor?“
Wenn im Mutterleib: „In welchem Monat?“ – Nehmen Sie die erste Zahl, die auftaucht!
Wenn davor: „War es ein vergangenes Leben oder ist es durch Ihre Vorfahren zu Ihnen gekommen?“
Wenn ein vergangenes Leben: „Vor wie vielen Leben?“
Wenn durch die Vorfahren: „Vor wie vielen Generationen?“
Wenn nach der Geburt: „Wenn Sie es wüssten, wann war es? Wie alt waren Sie?“ – Nehmen Sie das Erste, was auftaucht, überlassen Sie es dem Unbewussten. Tuen Sie so als ob, erlauben Sie sich zu fantasieren, oder überlassen Sie den ganzen Prozess der Weisheit Ihres Organismus, Ihres Unbewussten.
Der Time Line Prozess
Nachdem der Zeitpunkt der Grundursache geklärt ist, beginnt die eigentliche Arbeit mit der Zeitlinie. Diese enthält die folgenden Schritte:
1. Schweben Sie hoch hinauf über die Zeit und zurück zur Grundursache
Nehmen Sie als Erstes die Position direkt über dem Ereignis ein – hoch oben in angenehmem Abstand. Ihr Unbewusstes weiß, wann Sie an der richtigen Stelle sind. Vielleicht sehen Sie dort unten etwas, was Ihnen sagt, dass Sie dort richtig sind, ein Leuchten vielleicht oder auch einen dunklen Punkt oder einen Punkt in irgendeiner anderen Farbe. Vielleicht haben Sie ein Gefühl dafür oder es klingt einfach richtig. Vertrauen Sie einfach dem Unbewussten, dass es Sie zur richtigen Stelle führt. Sagen Sie sich, entscheiden Sie,
dass hier oder dort der richtige Punkt, die richtige Zeit ist, um dieses Thema erfolgreich zu bearbeiten. Und der Weg dorthin kann in wenigen Augenblicken vollendet sein, ganz gleich, wie weit zurück in die Vergangenheit Sie müssen. In unserer Vorstellung und auf der Ebene des Unbewussten gibt es keine Zeit, sodass Sie von einem Augenblick zum anderen Jahrtausende überwinden können.
2. Wahrnehmen des Gefühls und Nehmen der positiven Lernerfahrungen
Direkt über dem Ereignis nehmen Sie nun das Gefühl wahr um das es geht, und nehmen Sie dann all die positiven Lernerfahrungen, die Sie aus diesem Ereignis lernen können. Das kann sowohl auf bewusster, wie auch auf unbewusster Ebene geschehen. Laden Sie Ihr Unbewusstes ein, all diese positiven Lernerfahrungen an der Stelle in Ihrem Organismus zu speichern, wo es solche Dinge üblicher Weise speichert, damit sie gut in Ihrem Leben verfügbar sind. Wir können aus allem etwas Positives und Hilfreiches lernen, egal, wie schmerzhaft und schlimm es gewesen sein mag!
Wichtig: Es sollen positive Dinge sein! Nicht so etwas wie „Das Leben ist fürchterlich!“ oder „Ich habe sowieso keine Chance“, „Mein Vater ist ein Arschloch und ich ein armes Molly“.
Solche Dinge sind nicht hilfreich und nicht positiv. Besser wäre: „ Auch wenn das Leben manchmal schlimm sein kann: Ich habe überlebt!“ „Für mich ist gesorgt, auch wenn mir Schlimmes widerfahren ist.“ „Nun weiß ich, wie ich für mich selbst sorgen kann, und das tue ich von jetzt an so, wie ich es brauche und mir gut tut“ usw.
3. Weiter zurück in die Vergangenheit und Loslassen des Gefühls
Als nächsten Schritt schweben Sie weiter zurück in Richtung Vergangenheit, mindestens eine halbe Stunde bevor das Ereignis auch nur begonnen hatte sich anzubahnen. Eine Zeit, wo noch alles gut war. Dort schauen Sie in Richtung Gegenwart und darüber hinaus in die Zukunft. Und stellen Sie sich selbst die Frage: Wo ist dieses Gefühl nun? Stellen Sie fest: Es ist verschwunden!?
Normalerweise sollte das Gefühl dort bereits verschwunden sein (es ist ja schließlich lange bevor das belastende Ereignis auch nur begonnen hatte!). Wenn nicht, lassen Sie das belastende Gefühl, um das es geht, einfach mehr und mehr los. Machen Sie es ganz auf Ihre Weise. Sagen Sie, dass es an diesem Ort, zu dieser Zeit tatsächlich verschwinden kann, weil Sie alles, was es daraus zu lernen gab, nun gelernt haben. Stellen Sie sich vor, wie alles Belastende nach unten von Ihnen abfällt oder nach oben von Ihnen fortströmt. Lassen Sie es wie aus der Zeitlinie herausfallen oder nach oben ins Universum schweben. Oder Sie fühlen ganz einfach auf Ihre Weise, dass Sie es loslassen, solange, bis jenes Gefühl ganz und gar verschwunden ist. Schweben sie gegebenenfalls noch höher und noch weiter in Richtung Vergangenheit, so lange, bis es sich gut anfühlt. Genießen Sie, wie angenehm es ist, das zu erleben, frei zu sein.
Manchmal sind noch nicht alle positiven Lernerfahrungen genommen worden, sodass es schwierig ist, ganz und gar loszulassen. Dann erlauben Sie sich, an dieser Stelle alle positiven Lernerfahrungen zu nehmen, die wichtig sind, damit Sie jenes belastende Gefühl jetzt loslassen können. Wenn Sie alles dar- aus gelernt haben, was es an Positivem zu lernen gab, gibt es keinen Grund mehr, an dem Gefühl festzuhalten. Ihre grundsätzliche Fähigkeit, solche Gefühle wieder zu erleben, wenn es hilfreich und nützlich ist, werden Sie jeder Zeit behalten!
4. Licht von Heilung und Liebe empfangen und weitergeben
– Ein weiterer möglicher Schritt – Um die Heilung zu vertiefen, können Sie sich als Nächstes vorstellen, dass Sie aus einer unerschöpflichen Quelle des Universums Energie von Liebe und Heilung durchströmt. Sie strömt durch den Scheitel in Sie ein und erfüllt Sie mit solchem Überfluss, dass Sie aus Ihrem Herzen wieder herausströmt und in jenes Ereignis, dort unten, um auch dort weiter zu heilen. Das jüngere Sie, die ganze Situation und alle, die daran beteiligt waren, werden davon erfüllt. Und die Energie strömt weiter in die Zeitlinie bis in die Gegenwart und die Zukunft.
Nehmen Sie die positiven Veränderungen der Zeitlinie wahr. Vielleicht beginnt sie zu erstrahlen, zu glitzern und funkeln, vielleicht richtet sie sich anders aus – nehmen Sie einfach die positiven Veränderungen wahr.
5. Wahlweise: Test des Gefühls
Nun können Sie einen Test machen: Schweben Sie kurz hinab und hinein in jenes Erlebnis in der Zeitlinie und schauen Sie, ob das Gefühl noch dort ist. Es sollte sich auch dort unten mindestens neutral anfühlen. Sie brauchen das nur kurz zu prüfen und können sofort wieder hinauf hoch über die Zeit schweben. Gibt es noch Reste des belastenden Gefühls, so haben Sie noch weitere Arbeit zu tun. Vielleicht gibt es doch noch ein früheres Ereignis, dann gehen Sie zurück zum allerersten Mal und beginnen dort erneut mit dem Prozess, des Lernens und Loslassens. Schweben Sie weiter zurück und höher hinauf, bis es sich gut anfühlt. Es kann auch sein, dass es eine Seite in Ihnen gibt, die glaubt, dieses belasten- de Gefühl wäre aus irgendeinem Grund noch wichtig für Sie. Was könnte dafür sprechen an dem Gefühl festzuhalten? Welche Bedenken und Ängste stecken dahinter? Sind die wirklich berechtigt? Warum? Gegebenenfalls tauchen bei solchen Fragen weitere Themen auf. Bestimmen Sie das dominante Gefühl, das Sie dabei belastet und beginnen damit gegebenenfalls einen neuen Zeitlinienprozess.
Wie auch bei anderen Methoden sind hier manchmal die Grenzen für eine eigene Arbeit mit sich selbst erreicht (besonders wenn man sie auf einem solchen autodidaktischen Wege wie hier lernt). Dann brauchen Sie vielleicht professionelle Unterstützung, um damit weiterzukommen.
6. Zurück zur Gegenwart und weitere Bearbeitung
Wenn das Gefühl auch in diesem Test mindestens neutral ist, können Sie beginnen, zurück zur Gegenwart zu schweben. Laden Sie Ihr Unbewusstes ein, dabei an jedem weiteren wichtigen Ereignis kurz eine halbe Stunde vorher (aus der Vergangenheit kommend) anzuhalten und (wie bereits gelernt) das positive Lernen zu nehmen und belastende Ge- fühle loszulassen. Das kann sehr schnell gehen, weil es auf der Ebene des Unbewussten keine Zeit gibt. Daher hat die Weisheit Ihres Organismus, Ihres Unbewussten, alle Zeit, die es braucht und will, um die Arbeit innerhalb weniger Minuten, ja sogar Sekunden äußerer Zeit abzuschließen.
7. Zurück hinein in die Gegenwart und ins Hier und Jetzt
Schweben Sie in die Gegenwart zurück und hinunter in das Hier und Jetzt. Herzlichen Glückwunsch, Sie haben ein großes Stück Arbeit für sich getan!
LINKS
Time Line Therapy Hompage von Tad James (Time Line Therapy Association) www.timelinetherapy.com
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